Pferdeallergie

Die Pferdeallergie:

Es ist nach vorliegenden wissenschaftlichen Studien davon auszugehen, dass 5% aller 16 Mio in Deutschland lebenden Allergiker an einer Pferdehaarallergie leiden.

Die Pferdehaarallergie entsteht durch Kontakt zu den Eiweißen der Hautschuppen und des Speichels der Pferde. Es sind inzwischen bei normalen Pferderassen 5 verschiedene Allergene (Equ c1 – c4, Equ c6) identifiziert worden. Viele von diesen Allergenen machen Reitern zu schaffen, wenn sie eine Neigung zu Allergien haben.

Eine Pferdehaarallergie besteht darin, dass ein Patient sich durch Kontakt mit Pferdehaaren bewusst oder unbewusst sensibilisiert hat, wenn er eine Neigung zum Erwerb allergischer Erkrankungen besitzt. Dieses kann sowohl durch Pferdekontakt, durch Wohnen in der Stallumgebung, als auch durch Pferdematerialien, wie Decken, Matratzen oder eine Kreuzallergie geschehen. Ein Patient, der gegen Pferdhaare allergisch ist, wird am Anfang über tränende Augen, laufende Nasen, Jucken im Hals, Hautausschläge berichten. Wenn der Kontakt fortbesteht, ist es in vielen Fällen zu beobachten, dass Patienten im Anschluss auch asthmatische Symptome zeigen, d.h. sie werden kurzatmig, die Atmung pfeift während nach und des Kontaktes mit den Pferden. In Extremfällen kann dieses bis hin zum allergischen Schock mit Blutdruckabfall und Kreislaufversagen führen. Von daher ist es notwendig, für den Fall, dass ein Reiter einen weiteren Kontakt zu Pferden wünscht, eine Alternative zu haben, um zu vermeiden, dass solche Krankheitsbilder sich fortentwickeln.

Patienten mit Allergien sind häufig nicht nur gegen einen Stoff, sondern mehrere Stoffe allergisch, wie Pollen, Schimmelpilze oder Hausstaub. Eine isolierte Tierhaarallergie kommt selten vor, ebenso eine isolierte Pferdehaarallergie.

Allergiker im Stall:

Voraussetzung für Patienten mit Allergien, bei denen aus der Vorgeschichte eine Pferdehaarallergie bekannt ist und die sich hier aufhalten wollen, ist das Vorliegen eines Allergietestes. Dieser muss durchgeführt werden, um abschätzen zu können, ob der Patient beispielsweise in einem Stall aufhalten kann, in dem sich ja Schimmelpilze und Hausstaubmilbensporen befinden können und natürlich auch Pollen von Getreide und Gräsern vorkommen. Auch hat ein ordentlicher Stall immer eine Katze zur biologischen Mäusebekämpfung. Auch hiergegen kann ein Patient allergisch sein. 

Behandlung der Pferdeallergie:

Theoretisch besteht die Möglichkeit einer Desensibilisierung gegen Pferdehaare mit Injektionen. Diese Möglichkeit einer mehrjährigen Therapie ist aufwändig und in Deutschland wenig verbreitet. In auswärtigen Studien wurde in kleineren Gruppen gezeigt, dass eine solche Desensibilisierung theoretisch möglich ist. Wir konnten in unserer 2023 abgeschlossenen Studie zeigen, dass Patienten mit einer in einem Provokationstest bestätigten Pferdeallergie unter einem eskalierenden Kontakt zu unseren Curly Horses nach 20-40 Reitstunden ihre Pferdeallergie durch Immuntoleranzinduktion verloren haben. Diese Patienten haben dann nicht mehr in einem Provokationstest auf Pferde reagiert und reiten heute auf nicht Curly Pferden ohne Probleme. Damit besteht die durch eine prospektive Studie geprüfte Therapiemöglichkeit in dem Kontakt durch Curly Horses die Pferdeallergie zu verlieren.